FAQ
Grundsätzlich sind das Schlauchlining-Verfahren sowie Sprüh-Schleuder-Verfahren für die meisten Leitungen geeignet, da sie ähnliche Anforderungen an das Altrohr stellen und eine renovierte Leitung erzeugen. Jedoch haben beide Verfahren individuelle Eigenschaften die sie unterscheiden wie die Einbaugeschwindigkeit, Aushärtung, Anschlussanbindung, usw. Die Einschätzung welches Verfahren für Ihr Projekt vorteilhafter sein könnte, wird immer individuell getroffen.
Wie im Merkblatt 7.3 näher erläutert, ist eine gewissenhafte Bestandsaufnahme der Gebäudeinfrastruktur ein wesentlicher Baustein im Prozess zur Instandsetzung. Hier sollen mögliche Fehlerquellen frühzeitig erkannt und Grundlagen der Planung und Angebotserstellung geschaffen werden. Eine Zustandsklassifizierung gem. DIN 1986 nach Kamerainspektion sowie eine Mengenermittlung der Entwässerungsleitungen bilden hier das Grundgerüst für die weiteren Schritte. Mit dem Bestand übereinstimmende Revisionspläne, bestenfalls im Grundriss und im Strangschema, erlauben eine detaillierte Planung und strukturierte Bauausführung.
Grundsätzlich sind Instandhaltungsarbeiten, worunter Kamerainspektionen, Öffnungen des Rohrsystems zur Schaffung von Zugänglichkeiten und auch die Wiederherstellung der Dichtheit mittels vor Ort härtender reaktionsharzbasierter Systeme zulässig. Weitere Informationen zum Umgang mit AZ-Rohrleitungen finden Sie in unserer Handlungsempfehlung.
Seriöse Dienstleister sind mit den hier genannten Abläufen vertraut, bieten ausschließlich Sanierungsverfahren mit Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt-Zulassung) an. Sie orientieren sich an etablierten Regelwerken wie dem RSV Merkblatt 7.3, um eine Qualitätssicherung zu gewährleisten. Seriöse Anbieter finden Sie ebenfalls über unsere Unternehmenssuche, die dort aufgeführten Unternehmen verfügen alle über die notwendige Zulassung und entsprechende Erfahrung.
Bauausführende Unternehmen und Ingenieurbüros in Ihrer Nähe finden Sie über unsere Unternehmenssuche.
Die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen können pauschal nicht genannt werden, da zu viele Faktoren den Einheitspreis beeinflussen. Ein paar Beispiele hierfür sind:
- Anfahrt des Dienstleisters zur Baustelle
- Umfang der Baumaßnahme
- Notwendige Vor- und Nacharbeiten zur Instandsetzung wie Bauteilöffnungen
- Reinigungsaufwand (i.d.R. Stundenlohnarbeit)
- Ggf. notwendige Planungsleistung bei umfassenderen Projekten
Gerne dürfen Sie sich an einen unserer Dienstleister wenden, um eine individuelle Einschätzung zu den möglichen Kosten zu erhalten. Unsere Unternehmenssuche finden Sie hier:
Bei der minimalinvasiven Sanierung/Instandhaltung im Sprüh-Schleuder-Verfahren oder Schlauchliner-Verfahren sind gewisse Anforderungen an das Altrohr gestellt. Teilweise sind diese Anforderungen in der DIBt Zulassung der jeweiligen Verfahren genannt (Nennweite, Größe der Löcher/Fehlstellen). Rohrabschottungen, die im Brandfall aufschäumen, müssen ausgespart werden. Bei der Wahl des Instandsetzungsverfahrens muss zwischen innerhäuslichen Leitungen und erdverlegten Leitungen sowie zwischen Druckleitungen und Freispiegelleitungen unterschieden werden. Bei der Einschätzung kann Ihnen eines unserer fachkundigen Unternehmen helfen
Die Nutzungsdauer eines minimalinvasiv hergestellten Entwässerungsrohrs ist von vielen Faktoren abhängig, die es erschweren, eine pauschale Aussage zu treffen. Bei herkömmlich verlegten Entwässerungsrohren ist eine Lebensdauer zwischen 25 und 60 Jahren nicht unüblich. Bei minimalinvasiv hergestellten Rohren spricht man häufig von einer Lebensdauer von bis zu 50 Jahren. Die Häufigkeit und Art der Nutzung sowie Lage im Entwässerungssystem (Entlüftungsleitung oder abwasserführende Leitung, Freispiegel- oder Druckleitung) beeinflussen die Lebensdauer zusätzlich, teils positiv, teils negativ. Gemäß den Leitlinien zur Durchführung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR-Leitlinien) kann eine Lebensdauer von 50 Jahren bei minimalinvasiv hergestellten Entwässerungsleitungen angesetzt werden. Im Rahmen der Zulassungsprüfung zum Erhalt einer DIBt Zulassung wird mithilfe verschiedener Verfahren eine Nutzung von 50 Jahren simuliert.
Um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Eigenkontrolle der Entwässerungsleitungen empfehlenswert.
Technisch gesehen gibt es keinen Unterschied, jedoch sind die Begriffe je nach Kontext unterschiedlich belegt. So ist rein technisch gesehen der Begriff Sanierung zwar korrekt, Gefahrstoffrechtlich jedoch ist die Wiederherstellung der Dichtheit (eine der funktionellen Anforderungen an ein Rohrsystem) im Sprüh-Schleuder-Verfahren oder Schlauchliner-Verfahren keine Sanierung, sondern definitionsgemäß eine funktionale Instandhaltung (LV 45) zur „Wiederherstellung des Soll-Zustandes“ (TRGS 519).
Häufig wird unter dem Begriff Sanierung irrtümlich der herkömmliche Abbruch und die Neuinstallation eines Rohrsystems verstanden. Daher verwenden wir auch außerhalb von Projekten mit Gebäudeschadstoffen häufig den Begriff Instandhaltung, um Missverständnissen vorzubeugen.
- Kürzere Bauzeit
- Vereinfachte Prozesse
- Niedrigere Gesamtkosten
- Sanierung bei laufendem Gebäudebetrieb (Wohnen, Gewerbe, Krankenhäuser, Hotels, ...)
- Geringe Emissionen von Lärm und Schmutz
- Bereits sanierte Bäder/Küchen müssen nicht abgerissen werden